Der Verein «Lebensraum Wallis ohne Grossraubtiere» reagiert empört. Beim Kanton
schweigt man
«Das ist ein Armutszeugnis für das Wallis»
Quelle: WB 23.11.16
Oberwallis. Die Fotos lösen natürlich Reaktionen aus. Seitens des Vereins «Lebensraum Wallis ohne Grossraubtiere» hat man den Schuldigen gefunden–es ist der Kanton.
Der Verein «Lebensraum Wallis ohne Grossraubtiere» hat in der jüngeren Vergangenheit aufgrund spärlicher Informationen der Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere die Existenz eines Wolfsrudels angezweifelt und den Kanton mehrmals in dieser Zeitung aufgefordert, handfeste Beweise vorzulegen. Der «Walliser Bote» hat am Dienstag Georges Schnydrig, dem Präsidenten des Vereins, die Fotos der Gruppe Wolf Schweiz vorgelegt. «Die Bilder schaffen eine völlig neue Ausgangslage. Allerdings bin ich kein Wolfsspezialist, der auf den Bildern erwachsene Wölfe von Jungtieren unterscheiden kann. Deshalb muss sich der Kanton mit der Gruppe Wolf kurzschliessen und die Fotos verifizieren. Wir erwarten eine offizielle Stellungnahme des Kantons.»
«Welche Kompetenzen hat der Kanton?»
Gleichzeitig ist Schnydrig verärgert über das mangelhafte Wolfsmonitoring der kantonalen Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere. «Seit über zwanzig Jahren streifen Wölfe durchs Wallis. Ich frage mich, welche Kompetenzen sich der Kanton in dieser Zeit in Bezug auf ein Management eines Wolfsrudels angeeignet hat. Das ist ein Armutszeugnis für den Kanton Wallis, dass ausserkantonale Organisationenmehr Informationen zum Wolfsrudel in der Augstbord-Region haben als unsere Wildhüter, die aussereines DNA-Nachweises einerneuen Wölfin noch nichts selbst auf die Reihe gebracht haben.»
Scheibler schweigt
Der Walliser Jagdchef Peter Scheibler wollte die Fotos der Gruppe Wolf Schweiz am Dienstag gegenüber dem «Walliser Boten» nicht kommentieren, «wenn auch sicher der eine oder andere Wildhüter im Besitz der Fotos ist. Für den Kanton ist aufgrund von DNAAnalysen und Sichtbeobachtungen klar, dass sich in den Schattenbergen im Frühjahr ein Wolfspaar mit mindestens drei Welpen reproduziert hat. Der Beweis ist zumindest für den neuen Wolf F22 durch eine Drittanalyse durch Luca Fumagalli, Leiter des Laboratoire de biologie de la conversation, der Uni Lausanne Mitte November erbracht worden. Er konnte die Verwandtschaft zwischen F22 zum Wolfspaar F14/M59 nachweisen.» Der Kanton wolle deshalb auch weiterhin auf die Karte DNA-Analysen und Sichtbeobachtungen setzen, deren Resultate schon bald vorliegen sollten.
zen 23. November 2016, 00:00
Kontakt
«Wir setzen uns ein für einen Wohn- und Lebensraum
ohne Grossraubtiere Wolf, Bär und Luchs.»
Addresse:
Verein
Lebensraum Wallis ohne Grossraubtiere
3931 Lalden
Wallis / Schweiz
E-Mail:
info@lebensraumraumwallis.ch
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