Im Weiler Obermatten bei Ergisch hat ein Wolf letzte Woche in nächster Nähe von Ferienwohnungen vier Schafe, in einer gemäss Vorgaben eingezäunte Weide gerissen. Der letzte Angriff ereignete sich am Wochenende. In einer Herde desselben Züchters, wurde ein Lamm in einer von zwei Herdenschutzhunden bewachten Herde gerissen. Pünktlich zur Debatte im Ständerat betreffend der Diskussion rund um das neue Jagdgesetz hat der Wolf damit einmal mehr bewiesen, dass ihm der Mensch mit der bisherigen Gesetzgebung das Wasser nicht reichen kann.

Der Verein Lebensraum Wallis ohne Grossraubtiere appelliert deshalb an den Ständerat, bei der Weiterführung und Beschlussfassung zum neuen Jagdgesetz alle Beschlüsse der UREK-S zu unterstützen. Dabei geht es vor allem um alle Massnahmen, welche zur Bestandesregulierung der Grossraubtiere beitragen. Im Speziellen muss die Regulierung der Grossraubtiere auch in den Jagdbanngebieten ermöglicht werden. Ansonsten wird den Grossraubtieren in diesen Gebieten ein geschütztes und ideales Rückzugsgebiet ermöglicht, aus welchem sie ihre Streiftouren mit der Anrichtung von weiterem Schaden ungehindert fortsetzen können.

Der Verein hat die bisherige Debatte im Ständerat intensiv verfolgt und wird nach Abschluss der Beratungen eine Analyse der Beschlüsse vornehmen. Zuhanden des Nationalrates werden dann die notwendigen und weiterreichenden Forderungen eingebracht. Eine aus den bisherigen Beschlüssen wichtige Frage bezieht sich auf die Definition des „grossen“ Schadens und der „zumutbaren“ Herdenschutzmassnahmen. Der Verein geht davon aus, dass diese Begriffe von den Kantonen definiert werden. Der Ständerat hat ja die Kompetenzen an die Kantone übertragen und deshalb müssen diese jetzt auch die Definitionen vornehmen.

Lalden, 10. Juni 2018