Forderungen an den Staatsrat
Der Verein Lebensraum Wallis ohne Grossraubtiere hat die Entwicklung in der Augstbordregion seit Frühjahr 2016 aufmerksam beobachtet und ist über verschiedene Mitglieder des Vereins teilweise selber massiv betroffen. 48 Nutztiere sind den verschiedenen Wölfen bisher in dieser Region zum Opfer gefallen.
Viele wollen unsere Landwirtschaft, unsere Kultur, unsere Traditionen und unseren Tourismus von der Bildfläche verschwinden sehen. Der Staatsrat hat es verpasst oder zumindest unterschätzt, bereits viel früher Stellung zu beziehen und die entsprechenden Entscheidungen/Vorstösse in Richtung Bern zu treffen. Heute stehen wir im Kanton Wallis, die Vorkommnisse in der Augstbordregion bestätigen dies tagtäglich, mit dem Rücken zur Wand.
Unser Verein im Wallis und der Verein Lebensraum Schweiz ohne Grossraubtiere sehen sich in ihren seit längerem geäusserten Zukunftsentwicklungen für die Rand- und Bergregionen leider bestätigt.
1. Feststellung :
Die Schweiz und das Wallis sind für Grossraubtiere zu kleinstrukturiert, unsere bis in die Berg- und Seitentäler entwickelte Zivilisation inkl. Tourismus, lassen ein Zusammenleben mit Bär, Wolf, Luchs oder Goldschakal nicht zu; es sei denn, der Kanton Wallis unterstütze die wachsenden Bestrebungen der urbanen Agglomerationen und einem Teil der Schweizer Politik, welche unsere Regionen in Zukunft als Naturreservate erleben und entwickeln möchten.
2. Feststellung:
Unser Verein kann durch die tägliche Arbeit in diesem Dossier abschätzen, welche konkrete Arbeit der Staatsrat in diesem Dossier bisher geleistet oder eben nicht geleistet hat. Leider müssen wir feststellen, dass der Kanton Wallis im Vergleich z.B zum Kanton Graubünden eine sehr schlechte Bilanz im Bereich der bisher getätigten Arbeiten aufweist. Es sind keine klaren Konzepte vorhanden und alle jetzt eingeleiteten Sofortmassnahmen dienen einzig der Schadensbegrenzung. Der im Juni 2016 vom Kantonsparlament zu behandelnde Bericht der GPK bestätigt diese Feststellungen.
3. Feststellung:
Die bisherige Bewirtschaftung des Herdenschutzes durch den Kanton Wallis ist ein nicht akzeptables Flickwerk. Die gesamte Verantwortung wird an die Alpeigentümer und die Bewirtschafter abgegeben. Eine kantonale übergreifende und einheitliche Strategie für die verschiedenen Regionen ist nicht im Ansatz erkennbar. Die Dienststelle für Landwirtschaft hinkt der Entwicklung meilenweit hinterher.
1. Forderung:
Der Staatsrat hat alles daran zu setzen und dem Treiben in der Augstbordregion sofort ein Ende zu setzen.
Die betroffenen Dienststellen müssen umgehend die notwendigen Berichte und Entscheidungsgrundlagen erarbeiten, damit über die Abschussbewilligungen Beschluss gefasst werden kann.
2. Forderung:
Der Kanton Wallis erarbeitet auf der Basis des Alpbewirtschaftungsplanes ein übergeordnetes „ Strategiepapier“ in welchem unter Berücksichtigung der landwirtschaftlichen, strukturellen, raumplanerischen, sicherheitstechnischen, wirtschaftlichen und touristischen Aspekte, ( evtl. weitere ) alle Alpen und Regionen des Kanton Wallis kartiert werden. Unter Berücksichtigung und Einbindung dieser Aspekte, wird in Zusammenarbeit mit den Alpeigentümern und Bewirtschaftern ein für die einzelnen Regionen angepasstes Alpbewirtschaftungskonzept aufgebaut. Der Kanton Wallis ist Teil dieses Konzeptes und verpflichtet sich an allen Aufwendungen finanzielle und personelle Unterstützung zu leisten.
Der Verein Lebensraum Wallis ohne Grossraubtiere ist bereit, an dieser Strategie mitzuarbeiten und die notwendigen Ideen und Vorschläge einzubringen.
Lalden, 04.06.2016 Verein Lebensraum Wallis ohne Grossraubtiere
Kontakt
«Wir setzen uns ein für einen Wohn- und Lebensraum
ohne Grossraubtiere Wolf, Bär und Luchs.»
Addresse:
Verein
Lebensraum Wallis ohne Grossraubtiere
3931 Lalden
Wallis / Schweiz
E-Mail:
info@lebensraumraumwallis.ch
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